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Als überzeugter PC-Gamer muss ich eingestehen, dass es zwei Konsolentitel gibt, die ich schon immer einmal gerne spielen wollte: Das alte Eternal Darkness und das neue Demon Souls bzw dessen Nachfolger Dark Souls.

Jetzt ist mit Dark Souls: Prepare To Die das Konsolenspiel für den PC portiert worden. Und ich muss sagen, es gefällt mir.

Nicht die Portierung an sich, die einem alles abverlangt, von zusätzlichen Fingern, die ich mir wachsen lassen würde, um bestimmte Tastenkombinationen ohne Krampf zu erreichen, bis zur Kenntnis Verbotenen Wissens, um das Spiel überhaupt zum Laufen zu bringen, da mit Games for Windows Life der wohl schlechtestmögliche Online DRM- und Matchmaking Service ausgesucht worden ist. Nachdem die Cracks aber erst installiert und mithilfe von Durante’s Fanpatch der Grafik die Konsolenmanieren ausgetrieben worden sind (1024 x 768 Pixel !!! !!! !!!), kann ich das Spiel endlich auch auf meinem PC ausprobieren.

Und ich muss sagen, viele PC-Spielentwickler könnten sich hier mal eine große Scheibe abschneiden.

Die Aufgabe ist einfach, aber simpel: Ich bin ein Untoter, der versucht, sich seinen Weg zurück in die Welt der Lebenden zu erkämpfen. Ach, und nebenbei räume ich natürlich noch ganz fürchterlich auf mit den Tyrannen dieses Dämonenreiches.

Dazu muss ich zunächst einmal so ziemlich alles herausfinden, was hier im Dämonenreich so alles abgeht. Nicht einfach, wenn man bedenkt, dass die meisten meiner Gesprächspartner ebenfalls Leichen sind. Ich muss das Riesenreich eingehend erkunden, um Hinweise zu finden, wo und wie es weitergeht. Da mir die anderen untoten Pappkameraden, die inzwischen sogenannte seelenlose „Hüllen“ sind, dabei kräftig ans Leder wollen, muss ich auf Schritt und vorsichtigen Tritt darauf gefasst sein, mich zur Wehr zu setzen.

Und ich muss schon wieder sagen, das Kampfsystem ist großartig. Ich muss die Gegner beobachten, ihre Vorstöße nutzen, ausweichen, blocken, parieren und kontern, natürlich alles mit dem richtigen Abstand und dem richtigen Timing. Viele haben das Spiel daher als bockschwer und kaum zu schaffen bezeichnet. Man stirbt tatsächlich des Öfteren. Aber, hey, mal so unter uns, von Leiche zu Leiche, was ist denn schon dabei? Schließlich heisst das Spiel ja nicht ohne Grund Prepare To Die. Ich komme mir eher vor wie bei den Zylonen, weil man durch das ständige Sterben doch allmählich die Übung bekommt, um nach und nach die verschiedenen Gegnertypen zu meistern, von der Steuerung mit Maus und Keyboard gar nicht zu reden. 
Was hätten Gothic I-III, Morrowind, Oblivion, Skyrim, Two Worlds und wie sie alle heissen, für Kracher werden können, wenn man als Spieler da hätte so kämpfen können müssen!

Die Designer der Spielwelt haben ganze Arbeit geleistet und ein vertikal aufstrebendes, verschachteltes Labyrinth kreiert, mit scheinbar unzugänglichen Schätzen, fiesen Fallen und genügend Gelegenheit, von luftigen Simsen tief hinunterzufallen, wenn einen nicht schon vorher der untote Armbrustschütze auf dem gegenüberliegenden Dach aufs Korn genommen hat. Die Atmosphäre ist melancholisch-bedrückend bis bizarr-alptraumhaft. Böse Träume also garantiert. Prima.

Die Monster, insbesondere die Endgegner, lassen mir schon durch ihr bloßes Erscheinen mein pixeliges Herz in die virtuelle Hose rutschen. Gigantisch, übermächtig, angsteinflössend- wie es in solch einem Spiel sein muss!

Alles in allem ein herausforderndes, atmosphärisches, bei aller Härte durchaus immer wieder zum Weiterspielen motivierendes Spielerlebnis.

Und nein, ich kaufe mir trotzdem keine Konsole. Aber ich muss sagen…

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