Das ist mal ein Intro-movie, das sich gewaschen hat. Eine zeichnerisch so gut dargestellte Schlachtszene habe ich, glaube ich, noch nie gesehen.
Ash of Gods kopiert schamlos sowohl Stil als auch Spielmechanik der gefeierten Banner Saga, wirbt jedoch mit einer einzigartigen Spielwelt, basierend auf den (hierzulande unbekannten) russischen Fantasy-Romanen, mit einer hochgradig interaktiven Geschichte („Roguelike Storytelling“) und vielen Möglichkeiten, ein böses, böses Ende zu nehmen.
Wer will, kann das Spiel auch ganz ohne Kämpfe vollständig als interaktiven Roman spielen. Das Setting spricht mich auf jeden Fall mehr an als das des Vorbilds, so dass ich trotz des dreisten Plagiats zugreifen würde, wenn, ja wenn ich nicht den Eindruck hätte, dass die Qualität der Texte erheblich zu wünschen übrig lässt.
Wenn ich so viel lesen soll, und die Story-Bausteine noch dazu per Spielmechanik wild durcheinander gewürfelt werden, braucht es schon eine ambitionierte, professionelle Übersetzung, die außerdem noch immer wieder sorgfältig auf Stimmigkeit in Bezug auf die vielen verschiedenen Handlungsstränge geprüft werden muss, um mich als Leser bei der Stange zu halten. Wie das im russischen Original ist, möglicherweise eng angelehnt an die Romanvorlage, kann ich leider nicht beurteilen. Aber die englischen Texte, die man bei diversen Let’s plays zu sehen bekommt, wirken bestenfalls nüchtern und zweckmäßig.
Bezüglich deutsche Sprache/schwere Sprache darf man wohl noch Schlimmeres befürchten, so dass ich es vorerst weiter beim Staunen über die gelungenen Videosequenzen belassen werde.
Happy equinox!