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Ähnlich wie Jeff Vogel von Spiderweb-Software, der seit Jahren immer wieder Updates und Neuauflagen seiner Spiele herausbringt, arbeitet auch Nicolas Casalini alias „DarkGod“ schon sein langem daran, seine ToME- Spielengine weiter zu verbessern.

Beides sind Retro-Spiele, die eine klare, leicht identifizierbare grafische Darstellung mit einfachen 2d-Sprites einem aufwändigen hardware-intensiven Fotorealismus vorziehen. Beide Spiele sind rundenbasiert, beides sind Singleplayer-Spiele. Beide Spielentwickler legen sehr viel Wert auf die Darstellung einer originell ausgearbeiteten, riesigen Spielwelt mit einer Schiffsladung an Hintergrundmaterial, das meist zwischendurch in Textform präsentiert wird.

Während Vogels Exile/Avernum/Avadon-Spielwelt aus handgefertigten Levels besteht, wird bei Tales of Maj’Eyal jedes Dungeon im Roguelike-Stil neu generiert. Avernum ist ein klassisches RPG, in dem der Spieler von Anfang an eine Aufgabe zu erfüllen hat, ToME ist ein Roguelike -Permadeath inklusive- in welchem der Spieler in der Welt herumstolpern kann, wie er möchte, allerdings mit starken Rollenspielanleihen.

Das Rollenspiel-Feeling bei ToME kommt durch den geschickten Einsatz von kürzeren Texten zustande, die überall in der Welt verstreut sind. Im Gegensatz zu Vogel, der seine Texte selbst schreibt, nutzt Casalini auch das Material engagierter Co-Autoren, was ToME sehr zugute kommt.

Bei Vogel geraten viele Texte für meinen Geschmack zu lang, was das Spiel oft unnötig ausbremst. Das haben Casalini und  Co meiner Meinung nach besser gelöst, auch indem die Textfragmente häppchenweise verteilt werden. Zum Zweiten sind viele Textbeiträge für ToME mit einer Prise ironischen Humors gewürzt, was das Lesen an sich schon zum Vergnügen macht.

ToME bietet eine unüberschaubare Fülle an Möglichkeiten, seine Spielfigur zu entwickeln und ungezählte Gelegenheiten, diese auf grausame Weise zu Tode zu bringen. Anhand des Logs kann man hinterher schauen, was schiefgelaufen ist, und es beim nächsten Mal besser machen.

Das Spiel ist kostenlos. Wer den Entwickler unterstützen oder Erweiterungen spielen möchte, darf aber auch gerne ein paar Euros bezahlen. 

Enjoy your reincarnations!

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