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Category Archives: Symbaroum

Symbaroum_2

Gestern war es so weit, dass wir uns zum ersten Mal zum Rollenspiel Symbaroum trafen.

Sowohl für Spieler als auch Spielleiter war das Spiel neu und ungewohnt,  es hat eine Weile gedauert, bis wir den Mechanismus der Proben und den Ablauf der Kämpfe einigermaßen beherrschten.

Symbaroum ist ein asymmetrisches Spiel: Sind die Spieler am Zug, würfeln sie, ob ihnen ihre Aktion gelingt, sind die Feinde an der Reihe, würfeln erneut die Spieler, ob sie die feindlichen Aktionen vereiteln können. Die dabei zu berücksichtigenden Modifikatoren haben es in sich. Hier zeigte sich auch meiner Meinung nach gleich die erste Schwäche des Charakterbogens , der für viele sich häufig verändernde Einträge nur ein großes Feld vorsieht, wo ein dreigeteiltes Feld sinnvoller wäre (Wert, derzeitiger Wert, derzeitiger Modifaktor).

Die Nomenklatur des Spiels ist vielfältig und die Begriffe ähneln einander teilweise sehr, es ist am Anfang schwierig, herauszufinden, welche der vielen Besonderheiten jetzt anzuwenden ist. Der Teil der Spielregeln, den die Spieler kennen sollten, ist mit knapp 100 Seiten ein ziemlicher Brocken. Wie immer, hilft es auch nichts, die Regeln einfach nur durchzulesen, sondern man muss gleich an Beispielsituationen die Anwendung durchspielen.

Da wir die Auswirkungen unserer Eigenschaften, Fähigkeiten und Ausrüstung überhaupt nicht einschätzen konnten, hat allein die Erschaffung des eigenen Charakters Stunden gedauert, in denen das Regelheft herumgegeben wurde, um mehr oder weniger planlos darin herumzublättern. Die Beschreibungen springen auch oft zwischen verschiedenen Abschnitten hin und her, und die Übersichtstabellen sind gut im Text versteckt. Manche Abschnitte (zum Beispiel Mystische Kräfte und Rituale) sind durch Überschriften voneinander abgegrenzt, die so unglücklich platziert sind, das man den Übergang leicht überliest.

Nachdem diese Hürde erst einmal genommen war, jeder seine 5 Fähigkeiten/Kräfte auf der Ausbildungsstufe „Novize“ ausgewählt hatte, wir uns auch notdürftig mit Ausrüstung (Startausrüstung, Archetypspezifische Ausrüstung, Fähigkeitenspezifische Ausrüstung und Sonstige Ausrüstung— Moment, was davon muss ich jetzt bezahlen, wie viele Taler, Schilling und äh, „Orteg“ habe ich jetzt noch?) und Proviant ausstaffiert hatten, konnten wir auch *schon* losspielen.

Gleich zu Anfang haben wir beharrlich die Winke des Spielleiters mit dem Zaunpfahl geflissentlich ignoriert; störrisch wie unsere zusammengewürfelte Gruppe von Parias und Fahnenflüchtigen (Ogerberserker, Goblinschatzsucher, Wechselbalg-Hexe und zur Abrundung noch Ambrianischer Söldner) nun einmal ist, haben wir sofort einen nicht vorgesehenen Weg eingeschlagen, zusammen mit den Pen&Paper-Zähnen einiger Karawanenwachen, die uns daran hindern wollten.

Da kam gleich Freude auf beim Spielleiter, der jetzt bis zum nächsten Treffen versuchen darf, die von uns mutwillig zerfetzten Handlungsstränge wieder irgendwie zusammenzuflicken.

Insgesamt muss ich alter Nörgelpott aber zugeben, dass die Zeit im Flug verging und wir zusammen sechs Stunden Spaß hatten.

Und ganz nebenbei hat die hohe und edle Kunst der altehrwürdigen Goblinsportart „Flunkieball“ das Licht der Welt erblickt.

Ich freue mich schon aufs nächste Mal!

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In nicht allzu ferner Zukunft wollen wir Symbaroum ausprobieren, ein schwedisches Pen & Paper Rollenspiel, das dank Crowdfunding nun auch auf Englisch erhältlich ist.

Ich bin mal gespannt darauf, ob sich daraus eine regelmäßige Spielrunde entwickeln wird. In den letzten drei Jahren habe ich so einiges ausprobiert, ohne dass mich irgendetwas wirklich vom Hocker gerissen hätte.

Ich schaue mir gerade die Spiele von Scott Malthouse (Trollish Delver Games) an, In Darkest Warrens habe ich bereits für den Eigenbedarf übersetzt. Ein minimalistisches Kunstwerk, mit dem man innerhalb von fünf Minuten losspielen kann, schnörkellos und elegant. Das Unbelieveably Simple Roleplaying System (USR) hingegen gefällt mir auf den ersten Blick nicht so gut, es kommt mir etwas zu eigenartig vor, um einen leichten Einstieg zu ermöglichen.

Ach, und dann ist da noch O.L.D.-The Fantasy Heroic Roleplaying Game, in dem, wie ich gelesen habe, viele gute Ideen der letzten 30 Jahre zu einem handlichen, schön verpackten Bündel zusammengeschnürt sein sollen. Das werde ich mir auf jeden Fall anschauen.

Zeit dafür habe ich, denn Symbaroum werde ich als Spieler genießen, vorbereiten und leiten wird es jemand anderes.