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Wahrlich, ich sage Euch: Dies ist ein monströser Film!

Für die zwei Stunden und 21 Minuten musste ich das Durchhaltevermögen eines Walfängers auf hoher See aufbringen. Die Geschichte nimmt sich Zeit, viel Zeit. In der kargen Landschaft an der nordrussischen Barentssee bewegt die Story sich voran wie die Gletscher, die diese Küste geformt haben: unmerklich langsam, aber unaufhaltsam.

Es geht um einen Mann, der den aussichtslosen Kampf gegen den korrupten Bürgermeister seines Städtchens am Ende wie erwartet verliert. Nicht David gegen Goliath, sondern Kolja gegen Leviathan eben. Kein Happy End, ganz im Gegenteil, das Ende ist verheerend.

Die erheblichen Längen des Films gestatten es den überragenden Schauspielern, das ganze Elend des menschlichen Daseins vor uns auszubreiten: Alltagsmonotonie, Egoismus, Jähzorn, gedankenlose Triebbefriedigung, piefige Kleinstadt-Klüngelei und Korruption allerorten, und, nicht zu vergessen, ALKOHOL. Ich kann mich an keinen Film erinnern, in dem mit gleicher Selbstverständlichkeit so viel gesoffen wurde. Obwohl Mickey Rourke gar nicht mitspielt, sorry.

Der Film ist nach meinem Dafürhalten ein Kunstwerk, das die vielen Preise verdient hat.

Und wie viele solcher Kunstwerke ist er so verstörend und führt mir meine schlechten Seiten so schonungslos vor Augen, dass ich in mir wohl nicht noch einmal ansehen werde.

Wer sich das nicht antun möchte und trotzdem mitreden will, liest am besten hier weiter.

Munter bleiben!

2 Comments

  1. Na, das hört sich ja an, als wollte da jemand emotional gegen die 5. Jahreszeit angehen.
    Hier also ein kleiner Kontrapunkt in Schrift:
    http://www.der-postillon.com/2017/02/trumpzilla.html
    und in bewegten Bildern und großartigem Englisch:

    Made my day!

  2. sorry, der Link war ein Jahr alt, hier der aktuelle:


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