Inmitten der Sterne

J.U.L.I.A.-Among the Stars ist ein klassisches Point & Click-Adventure von CBE Software, einer tschechischen Zwei-Mann-Crew.

Genauer, es ist das dank Crowdfunding ordentlich aufgemotzte und verbesserte Remake desselben Spiels von 2012. Das alte Spiel hatte mehrere gravierende Schwachpunkte, darüber hinaus waren die Entwickler auch von ihrem Publisher hängen gelassen und nicht bezahlt worden. Im Kern war es aber ein ordentliches Spiel, so dass die beiden trotz aller Niedergeschlagenheit den Versuch wagten, eine Enhanced Edition über Indiegogo zu finanzieren. Diese holperige Entstehungsgeschichte finde ich sehr interessant, insbesondere die Schilderung der Entwickler, mit welchen Problemen sie zu kämpfen hatten.

Das Ergebnis der erfolgreichen Crowdfunding-Kampagne kann sich sehen lassen.

Das Spiel dreht sich um eine Raumerkundungsmission zum weit entfernten Stern „Salia,“ von dem Radiosignale empfangen wurden, die auf intelligentes Leben schließen lassen. Doch das Raumschiff strandet im Orbit eines fremden Planeten, die Mannschaft ist tot, die Mission gescheitert. Die einzige Überlebende ist Rachel Manners, die 60 Jahre zu spät aus dem Kälteschlaf erwacht und nun herausfinden will, was schiefgegangen ist.

Die Story ist solide, letzten Endes nicht überraschend, schafft es aber, Rachels menschliche Probleme vor dem Hintergrund der Tragödie einer sterbenden Alien-Spezies zu inszenieren.

Das Spiel erzeugt eine gelungene Stimmung, die Steuerung ist einfach, und die Rätsel sind fair und fast immer logisch. Die menschenleeren Schauplätze erinnern an Myst, die Musikuntermalung ist gut. Etwa 10 Stunden Spieldauer und ein recht abruptes Ende könnten eine Fortsetzung oder zumindest Abrundung vertragen.

Mir hat das Spiel Spaß gemacht, nicht zuletzt, weil es faszinierende Fragen (hypothetischer) interstellarer Reisen anschneidet. Vieles bleibt bis zuletzt offen, was mir ganz gut gefällt, weil es der Fantasie Raum lässt.

CBE Software werde ich im Auge behalten.